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IPD
- Institut für Interreligiöse Pädagogik Mit dem Religionsbuch „Wegweiser“ wird zum ersten Mal ein Religionsbuch, bestehend aus LehrerInhandbuch plus Arbeitsmaterial/ und Arbeitsblätter für die SchülerInnen zum islamischen Religionsunterricht an deutschen Regelschulen vorgelegt. „Wegweiser“ beruht auf dem Rahmenplan für die Primarstufe, der ebenfalls vom Institut für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik entwickelt und 2001 herausgegeben wurde. Islamischer Religionsunterricht an deutschen Schulen aufgrund von Rahmenplänen und Schulbüchern ist neu und in Form des ordentlichen Lehrfachs mit Versetzungsrelevanz erst in einem Bundesland vertreten. Bereits seit vielen Jahren bemühen sich die Muslimnnen Islamischen Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach in die Stundentafel des Schulunterrichtes einsetzen zu lassen und inzwischen ist in einem langen Weg des Dialogs die Akzeptanz, ja die Notwendigkeit eines solchen Unterrichts von Politik und gesellschaftsrelevanten Stimmen der Kirchen und Verbände (Gewerkschaften, Erziehungswissenschaftliche Vereinigungen etc.) erreicht und eingesehen worden. Der nach dem deutsche Grundgesetz von den Religionsgemeinschaften verantwortete Religionsunterricht hat dabei den Anforderungen, die an eine Schulpädagogik von heute gestellt werden, zu genügen. Es ist keine Frage, dass der Islam, ebenso wie andere Religionsgemeinschaften in der Lage ist, diesen Anforderungen zu genügen. Wenn in den Schulgesetzen der Länder formuliert wird, dass Schule die Aufgabe hat, die wertvollen Anlagen der Kinder und Jugendlichen zur Entfaltung zu bringen und ihnen ein Höchstmaß an Urteilskraft zu vermitteln, so ist diese Forderung in dem oben erwähnten Rahmenplan und in den vom Institut entwickelten Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien bejahend vertreten. Diese Forderung, wie auch die Gebote der Toleranz und des Respekts vor der Überzeugung anderer zur Förderung von Frieden und positiver Entwicklung einer pluralistischen Gesellschaft, wie sie in den grundgesetzlichen Texten ebenfalls zum Ausdruck kommen, ist selbstverständlich auch eine Forderung und Verpflichtung jeder Religionsgemeinschaft. Im vorliegenden Schulbuch ist,
obwohl es ein konfessionelles Religionsbuch für muslimische Kinder ist, auch
Raum für interreligiöses Lernen gelassen worden. Jede Religionsgemeinschaft ist gemäß geltenden Rechts in der Lage und berechtigt, eigene religiöse Ziele für den Unterricht zu entwickeln, die aber den grundgesetzlich und schulrechtlich verbalisierten Zielen nicht entgegen gesetzt sein dürfen und sollen. Wir glauben, dass die in den maßgebenden Gesetzen niedergelegten gesellschaftlichen Vorstellungen von Lernen und Erziehung mit den vom IPD entwickelten Unterrichtsmaterialien konform gehen. PädagogInnen, die Kinder in
Islamischer Religion unterrichten, bedürfen einer entsprechenden
Ausbildung, die das Institut anbietet.
Gerade weil islamischer Religionsunterricht ein hohes Maß an Verantwortung
gegenüber den Anvertrauten, wie den Eltern, als auch der Gesellschaft gegenüber
erfordert, kann es nicht hingenommen werden, dass LehrerInnen ohne die
entsprechende Fachkompetenz (theologische) und ohne erziehungswissenschaftliche
Kompetenz diese Aufgabe übernehmen. Außerdem ist es erforderlich, dass die
Lehrpersonen und die Kinder aus dem gleichen gesellschaftlichen Umfeld kommen,
um die hierorts anerkannte Didaktik in der Schule anwenden zu können und das
soziale Umfeld der Kinder zu verstehen. Der Unterricht hat von der
Erfahrungswelt des Kindes auszugehen und diese Erfahrungswelt wird mit der
theologisch zu erarbeiten Welt des Glaubens, basierend auf der primären Quelle
des Islams (Qur`an) in Bezug gesetzt (korreliert). Durch dieses Inbezugsetzen
wird religiöse Erziehung erst begründbar. Ansonsten haben wir es nicht mit
religiöser Erziehung, die ja allenfalls eine Heranführung sein kann und darf, zu
tun, sondern mit der Reproduktion vorgegebener Meinungen, Aussagen und
Glaubensvorstellungen. Gerade in der Glaubensunterweisung ist Frontalunterricht
und Reproduktion von Lehrervorträgen unangebracht. Dies verhilft dem Kind nicht
dazu, sich durch kritisches Denken einen eigenen, begründeten Weg zu wählen. Der Aufbau des Religionsbuches: Das Schulbuch für die 2 Klasse besteht aus zwei Bänden: In Band I werden die
Themenkreise Allah/Gott, Schöpfung und Gebet (Gottesdienst) behandelt. Jeder Themenkreis bezieht sich
auf verschiedene Bausteine des Rahmenplans. Jedem
Themenkreis liegt eine religionspädagogische Begründung des Themenfeldes als
Einleitung zugrunde, die nach dem Stellenwert dieses Themenkreises fragt und
diese Frage aus theologischer und pädagogischer Sicht für den Unterricht
begründet. Da der Rahmenplan in seiner Struktur spiralförmig aufgebaut ist (die gleichen Themenkreise wiederholen sich aus erziehungswissenschaftlichen Begründungen in den darauffolgenden Schuljahren mit andern und weiterführenden Aspekten), soll jedoch Sorge getragen werden, dass alle Themenkreise im Schuljahr bearbeitet werden. Zu jedem Baustein befinden sich im Anhang Arbeitsmaterialien und Kopiervorlagen für Arbeitsblätter/Arbeitsaufträge.
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