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Die
(ver-)bindenden Fünf Curricula, Methodenpläne, Arbeitsmaterialien für
den Religionsunterricht mit muslimischen
Kindern und Jugendlichen Unter pädagogisch didaktischen Gesichtspunkten entwickelte
Lehrpläne und Arbeitsmaterialien für den Religionsunterricht mit muslimischen
Kindern sind Mangelware. Arbeitsmaterialien wurden und werden noch immer zu großen
Anteilen in orientalischen Sprachen angeboten, in Türkisch, Arabisch, Urdu und in den Sprachen des
Balkans. Zudem stammt derartiges Material auch überwiegend aus den Heimatländern
der Eltern, die MigrantInnen sind.
Damit entstehen erhebliche Irritationen bezüglich der unterschiedlichen
Sozialisation der SchülerInnen in den Herkunftsländern zu der konkreten
Lebenssituation der in Deutschland lebenden muslimischen Kinder. Eine
Integration wird hierdurch noch wesentlich erschwert. Zwar wurden gelegentlich Bücher in deutscher Sprache erstellt,
die in der Erziehung Beachtung fanden, doch solche, die auch nur annähernd den
heute bestehenden Bedarf nach Material, welches nach pädagogisch didaktisch
relevanten Gesichtspunkten entwickelt wurde, decken können, sind nicht
vorhanden. Das Institut für Interreligiöse Pädagogik und Didaktik in Köln
hat es sich zur Aufgabe gemacht, hier Abhilfe zu schaffen. Vom IPD wurden jetzt Rahmenpläne, Lehrpläne und
Unterrichtsmaterialien entwickelt und der Öffentlichkeit, islamischen
Gemeinschaften und allen Interessierten Personenkreisen, vorgestellt. Das jetzt vorgelegte Material kann sowohl in Wochenendschulen,
wie sie von den MuslimInnen in letzter Zeit verstärkt gegründet wurden,
eingesetzt werden, als auch in Regelschulen. Der
Ansatz: Das hier vorgelegte Curriculum folgt der Vorstellung, dass religiöse
Erziehung dem Grundsatz folgen muss, Kindern religiöse Lernwelten und die
Sinnhaftigkeit religiösen Lebens mit allen Sinnen zu erschließen. Religiöse Erziehung muss sich sowohl jedweder Indoktrinierung
enthalten und darf auch nicht zu reiner Informationsvermittlung degenerieren. Noch immer wird im Religionsunterricht zuviel Reproduktion
vorgegebener Inhalte erwartet und
zu wenig mit Kindern philosophiert. Kinder werden dadurch in der Entwicklung
eigener Religiösität nicht gefördert. Das Bestreben geht eher dahin, die tradierte Vorstellungen zu
reproduzieren. Religionsunterricht muss, vielleicht noch mehr als andere Fächer,
kreativ und für Kinder und Jugendliche selbst erschließbar sein. Da
MuslimInnen auf die religiöse Erziehung ihrer Kinder großen Wert legen, kann
das hier vorgelegte Material hilfreich sein, insbesondere, da es bereits erprobt
und die Erfahrungen mit dokumentiert wurden. Das
Material behandelt die Grundlagen der islamischen Glaubenslehre für SchülerInnen
der Primarstufe und Sek. I. bis ca. 13 Jahre.
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