|
4. Grundlagen der Fachausbildung Das
Bildungskonzept auf der Grundlage qur’anischer Didaktik 4.1 Anspruch Den
TeilnehmerInnen sollen notwendige Kenntnisse über Erziehungstheorien und
Entwicklungspsychologie, Unterrichtsgestaltung und Materialerstellung vermittelt
werden. Die Pädagogische Psychologie wird hierzu aus dem Qur`an
entwickelt. Die Theologischen Grundlagen hierzu werden parallel erarbeitet
(siehe Studienplan) 4.2 Erwartungen Wir
wollen die TeilnehmerInnen zu einer lebendigen Gestaltung von erfahrungs- und
schülerorientiertem Unterricht verhelfen. Dieser Unterricht soll
selbstverantwortlich auf der Grundlage der Korrelationspädagogik erteilt
werden. Arbeitsmaterialien sollen – wo adäquates Material noch nicht oder
nicht ausreichend vorhanden ist – selbstständig erstellt werden können. Möglichkeiten
zur Zusammenarbeit mit Gemeinden werden erkundet. Die TN entwickeln verschiedene
Arbeits- und Unterrichtsmodelle sowie Lerntechniken und sind in
der Lage, Unterricht an
verschiedenen Lernorten organisatorisch
zu gestalten. Eine
wichtige Komponente ist der Erwerb der Fähigkeit zur Kommunikation . Dieser
soll über den Rahmen des schulischen Dialogs hinaus auch mit der Gemeinde, mit
der Umma und mit den Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften aufgebaut
werden. Die
angehenden ReligionspädagogInnen (IRP) lernen Voraussetzungen und Bedingungen
des interreligiösen Lernens kennen. Sie entwickeln rhetorische Fähigkeiten,
wobei die qur’anische Rhetorik die Grundlage dieser rhetorischen Mittel
darstellt.
4.3 Der Pädagogische Igtihad Der
Begriff des Igtihads im Wortsinn der Bildung einer durchdachten und begründbaren
Meinung aufgrund erworbener Kenntnisse wird als pädagogischer Igtihad in
die Didaktische Methodik eingeführt. Sie ist für die Persönlichkeitsentwicklung
der zukünftigen Lehrperson und der Unterrichtsvermittlung an SchülerInnen
wichtig, ebenso wie soziale Kompetenz, bzw. soziale Intelligenz, wobei
diese Begriffe aus den grundlegenden Offenbarungstexten erarbeitet wird. Schließlich
gehört zur sozialen Intelligenz auch die Fähigkeit zu Ausgewogenheit
und Konsens. Eingeübt muss auch
der Respekt vor der Meinung und der religiösen Persönlichkeit des anvertrauten
Kindes, der eine Unterrichtsvoraussetzung ist, werden.
Konzepte zu Toleranz und respektvolle Distanz zu anderen, als den eigenen
Lebensformen werden diskutiert und weiter entwickelt.
Die islamisch prophetische Vorstellung, wonach die Botschaft auszurichten
und in der Beispielsituation vorgelebt wird, jedoch unter Verzicht auf jede Form
von Indoktrination, soll Leitmotiv der erziehungswissenschaftlich begründeten
Erkenntnistheorie der Ausbildungsgänge sein. 4.4 Bei
der Bearbeitung der theologisch-philosophischen Fächer kommt es darauf
an, über das Informationswissen hinaus, die Reflexion zu fördern. Die TN
sollen ihre eigenen Erfahrungen mit dem Lernstoff machen. Sie sollen befähigt
werden, Fragen zu stellen, Antworten zu suchen und neue Fragen zu formulieren.
Sie sollen angstfrei in der Lage sein, eigene Gedanken zu formulieren und sie
auch wieder zu revidieren. Islamische Theologie hat eine fließende Struktur ist
niemals starr, sondern geprägt durch Erfahrung und Reflektieren. An
Erfahrung und Erleben mangelt es keinem Menschen. Das Problem ist eher das
Fehlen einer bewusste Wahrnehmung und das nicht Zulassen verschiedener
Denkergebnisse, beim eigen Ich und bei anderen. Diese soll geschult werden.
Dabei soll die Kultur der Reflexion und die Fähigkeit unterschiedliche Aspekte
und Sichtweisen eigener Gedanken auch wieder in Frage zu stellen, gefördert
werden, Auf diese Weise wird vermieden, dass sich Tendenzen von Dogmatisierung
zugunsten einer einzigen Meinung einstellen, eine Gefahr, vor der der Qur`an
warnt. So kann Leben und Leben in
Gemeinschaft gelingen. Es sollen
u.a. die Formen des Unterrichts, wie die erwähnte Diskussionskultur,
aber auch die praktischen Fähigkeiten zur Unterrichtsgestaltung Projektarbeit,
autodidaktische Aneignung von Techniken des Forschens und des wissenschaftlichen
Arbeitens gelehrt werden. |