|
Intention und
Lernziele: Die Kinder lernen eine Unterscheidung der technisierten Welt und ihrem System und dem in sich geschlossenen perfekten System der Natur zu realisieren. Sie erkennen, dass viele Naturkatastrophen durch die Störung des gerechten Konzepts, das Allah geschaffen hat, mit verursacht werden. Wesentlich ist auch, dass die Kinder dieses geschlossene System mit Ehrfurcht und Staunen erfassen. Diese Begriffe sind in diesem Zusammenhang angebracht und sollten in ihrer Wort - Bedeutung auch erarbeitet werden. Den Auftrag, den Allah in jede/n
einzelne/n gelegt hat, kann nur dieser jeweilige Mensch selbst erfüllen, denn
Gott spricht ihn persönlich an. Jeder
Mensch ist Khalif/a, VertreterIn dieses Systems und eigenverantwortlich für den
Fortbestand Seines universellen Schöpfungsplans. Diese Verantwortung trägt der
Mensch in seiner ontologischen Eigenschaft als „Wesen der Gemeinschaft“ mit
allen gemeinsam. Daraus erwachsen Rechte, aber auch Grenzen und Pflichten, und
daraus erwachsen als Konsequenz Spannungen. Diese sind gewollt, denn sie
fungieren als Antriebskraft für Entwicklung auch in den Fragen sozialer
Kompetenz. Aus diesem
Spannungsbogen vom Recht und der Pflicht des Menschen als Individuum und in
seinen Rechten und Pflichten als Teil der Gesellschaft, ergibt sich häufig die
Notwendigkeit der Werteabwägung. Diese Werteabwägung erfolgt auf verschiedenen Ebenen. In der eigenen Gemeinschaft durch die Aufforderung Allahs, den Konflikt nicht einseitig, sondern unter Anschauung seiner Mehrdimensionalität für alle anzugehen. Dies betont für den/die Gläubige/n bereits die Notwendigkeit, Offenbarungsworte in die Diskussion einfließen zu lassen und dabei nach dem Prinzip der Shura zu handeln, der Beratung über gemeinsame und unterschiedliche Interessen. So ergeben sich zwei große Bereiche. Die Gemeinschaft trägt ihre Anliegen gleichberechtigt vor die göttliche Gerechtigkeit und die dort betonte Gleichberechtigung aller Menschen. Das Wissen um die Geschöpflichkeit aller InteressenträgerInnen begünstigt ein Klima, Konflikte nicht als Durchsetzungsprozesse auf Grund von Stärke und Macht zu erkennen, sondern um das Ringen nach dem sozialverträglichsten Konzept. In dem der/die muslimische Gläubige in sich selbst die Komponente als soziales Wesen geschaffen zu sein („Gesellschaftsmensch“) erkennt, erhält er/sie erst seine/ihre vollen individuellen Werte. Die Verwirklichung der individuellen Persönlichkeitsrechte lässt sich von der Wirksamkeit seiner/ihrer Rechte als Teil der Gemeinschaft nicht trennen. Die logische Konsequenz ist: Das die Rechte in der Gemeinschaft auch das Bejahen von Pflichten voraussetzt, da sie ansonsten verwirkt würden. Es bedarf eines sinnvollen ausgewogenen Gebrauchs von beidem, um zum erklärten Ziel einer zusammenarbeitenden friedensstiftenden Gemeinschaft zu werden, die allein Raum bietet für Entwicklung und dadurch befähigt ist, dem Einzelnen den Rahmen zu bieten, in der er sich gemäß seiner individuellen Lebensweise wohlfühlen kann. Die Kinder lernen sich selbst und sich selbst im anderen, bzw. in den Interessen des Gegenübers, in diesem Fall der Gemeinschaft, zu akzeptieren und als Geschöpf Allahs zu begreifen. Dieser göttliche Plan lässt sich exemplarisch an den Zusammenhängen der Schöpfungsordnung erkennen. Schöpfung in Gerechtigkeit Die Kinder erfahren, dass sie ein Teil eines Gesamtschöpfungsplans sind. Sie sind Teil eines Ganzen, doch völlig individuell. Der Schöpfer hat sie in absoluter Gerechtigkeit und Wahrheit „geplant“ und rundum ausgestattet. Jeder Mensch hat diese Nähe zu Allah von Ihm mitbekommen. Wenn wir über die Schöpfung nachdenken, erkennen wir den Schöpfer, wir staunen, freuen uns und sind überrascht: Eine Planung, die an alles gedacht hat. Das gibt uns eine sichere Grundlage. Dadurch, dass alles miteinander verbunden ist und funktioniert, erkennen wir den umfassenden Plan, der hinter allem steht. Wenn dieser Plan gefährdet ist, müssen wir erforschen, woher das kommt. Das gibt uns Mut, Probleme zu erkennen und benennen. Die Kinder erfahren, dass Teil der Schöpfung zu sein bedeutet: Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen. Die Verantwortung ist eine Ehre für den Menschen, die Allah ihm gegeben hat. Es ist eine besondere Hervorhebung der Fähigkeit aller Menschen diese Verantwortung zu tragen. Andere Geschöpfe sind dazu nicht in der Lage. Kinder erlangen Bewusstsein dafür, dass das „anvertraute Gut“ (die (über)lebenswichtigen Systeme) erhalten werden muss. Die Kinder erarbeiten sich die Erkenntnis, dass Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen bedeutet, die Schöpfung zu pflegen und zu respektieren, so dass genug Versorgung für alle da ist. Das ist Gottesdienst. Sie erkennen, dass die Menschheit nur die „eine Welt“ hat und dass es uns schlecht geht, wenn es anderen schlecht geht. Wenn es anderen schlecht geht, so ist dies Unrecht, für das wir Verantwortung übernehmen müssen. Alle Menschen können sich gegenseitig helfen, Unrecht zu verstehen und zu benennen. Durch das eigene Wahrnehmen und Verstehen der „Schöpfung“ entwickeln
die Kinder ein Gespür für entscheidungsfähige Verantwortung.
LernZiel -und Inhaltsvorschläge
Intention und didaktische Hilfen 1.Klasse
- Sich selbst und jedes andere als einzigartigen Bestandteil der Schöpfung wahrnehmen Didaktische Hilfen: - Die Schöpfung betrachten - Die Gemeinsamkeiten der Schöpfung und die Besonderheiten der einzelnen Geschöpfe entdecken - Die Vielfalt als Ergänzung im Gesamten erleben 2. Klasse - Erfassen, dass der Schöpfer in Seiner Schöpfung erkennbar ist - Strukturen erleben - Bewusstsein für den eigenen Platz und Auftrag in der Schöpfung gewinnen - Vom globalen Prinzip der Schöpfung hören Didaktische Hilfen: - Anhand qur’anischer Texte Allah/Gott im Alltag erfassen lernen - Aufträge Gottes/Allahs aus qur’anischen Texten ableiten und Rückschlüsse für sich selbst ziehen - Anhand eines Naturkreislaufs und passender Qur’anverse Schöpfungsstrukturen sinnlich erleben 3.
Klasse -
bedenken, dass jeder Mensch vom Schöpfer mit Eigenschaften ausgestattet
ist - Bewusstsein für die göttliche Harmonie in der Schöpfung entwickeln Didaktische Hilfen: - Menschen und ihre Eigenschaften beschreiben - Gemeinsame Aufgaben von Mensch und Natur beschreiben - Gemeinsame Bedürfnisse von Mensch und Natur entdecken - Abhängigkeiten zwischen den Elementen feststellen - Naturkatastrophen einordnen können 4.
Klasse - Die gerechte Gleichheit der Geschlechter erkennen - Gemeinsame Verantwortung reflektieren - Rückschlüsse auf den eigenen Alltag ziehen Didaktische Hilfen - Was in der Ursubstanz gleich geschaffen ist, kann nicht ungleich werden - Aus der gemeinsamen Verantwortung einen Dienst für Gott/Allah ableiten -
Plan für die Umwelterhaltung entwerfen
Schöpfung Verknüpfungen zu weiteren Themenkreisen:
Mindestanforderungen
In der 1.
Klasse sollte die Erkenntnis
über das, was Schöpfung und ihre Einzigartigkeit ausmacht, stehen. Die Zusammenhänge
über einzelne Schöpfungsteile und deren Sinnhaftigkeit sollten von den Kindern
erkannt und dargestellt werden. Letztendlich sollten sie sich selbst als
einzigartiges Individuum in die Gesamtschöpfung einordnen können. In der 2. Klasse sollten Strukturen erfasst und eigene Zugänge zur Sinngebung des Daseins entwickelt werden. Dabei ist es wesentlich, dass innerhalb der Struktur über die wesenhaften Zusammenhänge reflektiert werden kann. In der 3. Klasse sollte die Zuordnung von Kompetenzen erarbeitet werden und Folgen eines unbedachten Umgangs mit der Schöpfung erkannt werden. Eigenverantwortlichkeit sollte entwickelt und realisiert werden. In der 4. Klasse sollte Gerechtigkeit und Gleichheit unter den Menschen als logische Schlussfolgerung möglich sein und dabei die Unannehmbarkeit einer Geschlechter-hierarchie erfasst werden. Daraus sollte die Planung einer gemeinsamen Verantwortung für die Schöpfungsphänomene der unmittelbaren Umgebung umgesetzt werden können. |
Senden Sie E-Mail mit Fragen oder Kommentaren zu dieser Website an:
webmaster@ipd-koeln.de
|